Du machst schon lange Musik und möchtest als Produzent dein Geld verdienen? Doch wie wird man Musikproduzent? In diesem Artikel liest du, welche Ausbildungsmöglichkeiten es für dich gibt und wie der Quereinstieg in den Traumberuf gelingen kann.
Wie wird man Musikproduzent? Das Aufgabenprofil
Hinter jedem deiner Lieblingssongs steckt ein Musikproduzent, der als Schnittstelle zwischen Plattenfirma und Künstler fungiert. Manchmal ist ein Musiker nicht nur der Interpret, sondern auch gleichzeitig der Produzent seiner Werke, doch die meisten Künstler holen sich für die Produktion ihrer Alben einen Produzenten ins Boot.
Als Musikproduzent vertrittst du nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der Plattenfirma, sondern gehst im besten Fall auch auf die künstlerischen Visionen der Künstler ein. Du bist also sowohl künstlerischer, als auch technischer Leiter, der dem Toningenieur Anweisungen gibt und die Musiker koordiniert.
Es kann auch vorkommen, dass du als Texter und Komponist in Erscheinung trittst oder zumindest die bestehenden Kompositionen der Künstler optimierst. Als Produzent musst du gut mit Menschen, in deinem Fall den Musikern, umgehen können. Du hältst die Fäden in der Hand und gibst Anweisungen, um am Ende einen gut abgemischten und produzierten Song zu erhalten.
Jeder Musikproduzent ist anders, manche greifen sehr stark ein, andere geben den Musikern viel Freiraum und kümmern sich lediglich um die richtige Abmischung und darum, im Studio die beste Performance aus den Musikern herauszuholen. Wie viel Entscheidungskraft ein Produzent hat, hängt davon ab, was konkret mit den Künstlern vereinbart wurde. Grundsätzlich nimmst du als Producer eine eher objektive Rolle ein, das heißt du motivierst die Musiker und unterstützt sie mit deinem Input.
Es gibt auch Produzenten, die die Songs komponieren und gleichzeitig schreiben. Meist arbeiten jedoch mehrere Menschen an einem Song und der Produzent stimmt sich dazu mit Textern und Komponisten ab.
Der Produzent kann mitunter auch für die Auswahl der richtigen Studiomusiker und Backgroundsänger und -sängerinnen verantwortlich sein. Da jede Minute im Studio kostet, ist er oftmals auch für das Zeitmanagement zuständig und koordiniert auf dieser Basis die Musiker. Er disponiert, wann sie im Studio erscheinen müssen und arbeitet gemeinsam mit ihnen an ihrem Part, damit am Ende alles zusammenpasst.
Musikproduzent werden: Die Ausbildung
Wie für die meisten Berufe in der Branche gibt es auch für den Musikproduzenten keine Ausbildung im klassischen Sinn. Es besteht aber die Möglichkeit ein Studium an einer Musikhochschule zu absolvieren. Ein Vollzeitstudium dauert meist um die sieben Semester. Daneben kannst du dich an einem privaten Institut in ein bis zwei Jahren ausbilden lassen. Diese Lehrgänge sind aber dementsprechend teuer und nicht immer qualitativ hochwertig. Hier lohnt es sich, wenn du dich ganz genau informierst und am besten erstmal hineinschnuppern kannst.
Viele Producer kommen ohnehin als Quereinsteiger in den Beruf. Meist sind sie selbst Musiker oder Toningenieure und haben im Musikgeschäft bereits fundierte Erfahrung gesammelt. Daneben gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten: In Workshops kannst du zum Beispiel Audio-Design lernen, aber auch die Themen Urheberrecht, Lizenzierung, Label-Gründung und den Umgang mit Künstlern und Plattenfirmen vertiefen.
Das Wichtigste, was du als Musikproduzent beherrschen solltest, ist ohnehin die Tontechnik. Eine Ausbildung zum Toningenieur macht Sinn, wenn du vorhast irgendwann als Produzent zu arbeiten. Auch das richtige Know-how zum Thema Equipment ist essenziell, denn ohne dieses kannst du nicht qualitativ hochwertig produzieren. Das Beherrschen von mindestens einem Instrument und ein musikalisches Gehör sind für einen guten Musikproduzenten ebenfalls sehr wichtig. Wer dann auch noch ein Gespür für echte Hits hat, dem stehen die Türen mit den richtigen Kontakten und etwas Glück weit offen.
Mögliche Tätigkeitsbereiche als Musikproduzent
Das Tollste am Beruf des Musikproduzenten ist die Vielfältigkeit der Einsatzbereiche. Du kannst neben Bands und Künstlern der verschiedensten Musikrichtungen (wobei sich die meisten Produzenten auf ein Genre festlegen) auch Werbejingles, Samples, Musik für Computerspiele usw. produzieren.
Als Musikproduzent kümmerst du dich nicht nur um die Songs: Du suchst und entwickelst auch neue Talente, trägst die Verantwortung für die Produktionen der Künstler und deren Vermarktung, hast das Aufnahmebudget im Blick und schließt Exklusivverträge mit Künstlern bzw. ihrem Management ab.
Doch wie viel verdient man als Musikproduzent eigentlich? Diese Frage lässt sich so pauschal gar nicht beantworten, denn das kommt ganz darauf an, was du produzierst und wie erfolgreich du bist. Wenn du bei einem Plattenlabel angestellt bist, erhältst du ein festes Gehalt. Doch die meisten Producer sind freiberuflich, arbeiten daher auf Rechnung und erhalten Provisionen.
Das Schattendasein der meisten Produzenten
Es gibt einige Produzenten, dessen Name und Gesicht bekannt sind. Dazu gehört etwa der amerikanische Produzent Timbaland, Quincy Jones oder der legendäre Hans Zimmer. Doch die meisten Musikproduzenten stehen weniger im Rampenlicht und lassen die Künstler scheinen.
Anstatt dich mit Presse auseinandersetzen zu müssen, kannst du dich komplett auf die Musik und deine Arbeit konzentrieren. Wenn deine Produktionen Erfolg haben, wirst du dir damit innerhalb der Branche einen Namen machen und sehr gutes Geld verdienen können.
Sicher erfordert der Weg nach ganz oben auf die Karriereleiter etwas Geduld, viel Glück und harte Arbeit. Wenn du als Producer arbeiten möchtest, dann kommt es vor allem auf dein Wissen in Sachen Tontechnik, ein Gespür für Hits und eine Leidenschaft für die Musik an. Ein Traumberuf ist der Job als Musikproduzent deswegen absolut.