Der Return on Investment, kurz ROI, ist eine wichtige Kennzahl aus der Betriebswirtschaft. Unternehmen nutzen den ROI als Maßstab, um die Rentabilität einer Investition oder die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens zu beurteilen. Doch wie wird er berechnet?
Definition: Was ist der Return on Investment?
Der ROI wird auch als Kapitalrentabilität, -rendite, -verzinsung bzw. Anlagerentabilität, -rendite oder -verzinsung bezeichnet. Als betriebswirtschaftliche Kennzahl gibt er Auskunft über den Erfolg und die Leistung eines Unternehmens und setzt sich aus der Umsatzrentabilität und dem Kapitalumschlag zusammen. Der Return on Investment zeigt an, wie viel Gewinn mit einem bestimmten Kapital erzielt wurde.
Einfach erklärt: Die ROI Formel
Wie oben bereits erwähnt, setzt sich der Return on Investment aus der Umsatzrentabilität und dem Kapitalumschlag zusammen. Diese werden miteinander multipliziert, um den ROI zu berechnen. Die Formel lautet demnach wie folgt:
Umsatzrentabilität × Kapitalumschlag = Return on Investment
Die Umsatzrentabilität und den Kapitalumschlag kannst du mit diesen Formeln berechnen:
(Gewinn :Umsatz) × 100 = Umsatzrentabilität (in Prozent)
Umsatz :Gesamtkapital = Kapitalumschlag
Der Return on Investment und seine Rechenformel sind übrigens auf Donaldson Brown (1855-1965), einem Ingenieur des Konzerns DuPont de Nemours, zurückzuführen. Er definierte ihn als zentrale Kennzahl des Du-Pont-Schemas, dem ältesten betriebswirtschaftlichen Kennzahlensystem der Welt.
Ein Rechenbeispiel für den Return on Investment
Damit die Berechnung des ROI klarer wird, findest du hier ein praktisches Rechenbeispiel: Lass uns davon ausgehen, dass ein Unternehmen 50.000 Euro in Marketingmaßnahmen für ein neues Produkt investiert hat. Mit diesen konnte es 60.000 Euro Umsatz erzielen.
Demzufolge beträgt das investierte Kapital 50.000 Euro, der generierte Umsatz 60.000 Euro und der Gewinn folglich 10.000 Euro (Umsatz – Kosten = Gewinn). Nun kannst du deine Kennzahlen einfach in die ROI-Formel einsetzen, also:
Return on Investment
= Umsatzrentabilität × Kapitalumschlag
= (Gewinn :Umsatz × 100) × (Umsatz :investiertes Kapital)
= ((10.000 :60.000) × 100) × (60.000 :50.000)
= 20 %
Der errechnete Return on Investment beträgt somit 20 Prozent. Mit jedem investierten Euro wurden also 0,20 Euro Gewinn und 1,20 Euro Umsatz erwirtschaftet.
Was sagt der ROI aus und wann kommt er zum Einsatz?
Im Vertrieb hilft der Return on Investment, Investitionen zu analysieren und damit die Gesamtperformance des Vertriebs zu beurteilen. Unternehmen können auf Basis des ROI ableiten, ob sich neue Investitionen lohnen und diese folglich besser steuern.
Im Marketing spielt er vor allem für die effiziente Planung von Werbekampagnen eine Rolle – wie in unserem Rechenbeispiel: Der ROI stellt dabei das Verhältnis zwischen der Marketingmaßnahme (also, dem Aufwand) und dem erzielten Gewinn durch diese Maßnahme dar. Daraus lässt sich ableiten, wie rentabel eine Investition wirklich ist.
Deswegen wird der Return on Investment auch kritisch gesehen
Der Return on Investment hilft zwar, den Erfolg und die Leistung eines Unternehmens zu bewerten, doch er hat auch einige Schwachstellen. Er berücksichtigt allein die monetären und unternehmensinternen Informationen, gibt aber keine Auskunft über die absolute Höhe des Gewinns.
Des Weiteren beachtet er weder das Risiko des Investments noch Unternehmenswerte wie Mitarbeiterzufriedenheit oder Image. Diese Dinge können sich allerdings stark auf die Rentabilität eines Unternehmens auswirken. Zudem wird der Einfluss der Zeit nur unzureichend vom ROI berücksichtigt. Deswegen sollte er nie als einziges Entscheidungsinstrument für die Bewertung eines Unternehmens herangezogen werden.
Wie aussagekräftig ist der Return on Investment?
Für einen Traditionskonzern mit einer stabilen Geschäftsentwicklung stellt ein ROI von 7 bis 10 Prozent einen guten Wert dar. Für ein Unternehmen in einer Wachstumsbranche mit höheren Investitionen und mehr Risiken wäre dieser Wert hingegen nicht optimal. Hier sollte der ROI zwischen 15 und 25 Prozent betragen.
Das Besondere am ROI: Sein Ergebnis ist auch von der Größe des Unternehmens (kleines Start-up oder Millionenkonzern) unabhängig. Dadurch lässt sich die jeweilige Rentabilität von unterschiedlichen Unternehmensarten und -größen miteinander vergleichen. Zudem hilft der ROI dabei, die Rentabilität einer Investition abzuleiten: Man kann ganz genau sehen, welchen Anteil vom Gewinn man zurückerhält.