Sie treten häufig nachts ganz plötzlich auf und können zu starken Schmerzen führen: Nächtliche Wadenkrämpfe reißen dich geradezu aus dem Schlaf. Hinter ihnen können die unterschiedlichsten Ursachen stecken. Erfahre in diesem Beitrag, welche das sind und was du dagegen tun kannst.
Wieso entstehen Wadenkrämpfe nachts?
Wenn sich die Wadenmuskulatur verhärtet, kann es zu unangenehmen Krämpfen kommen. Sie entstehen, wenn sich ein Teil des Muskels, der ganze Muskel oder eine Muskelgruppe plötzlich und schmerzhaft zusammenziehen. Solche Wadenkrämpfe halten oft nur kurz an und klingen meist von alleine wieder ab.
Hinter Wadenkrämpfen können die unterschiedlichsten Ursachen stecken. Häufig treten sie nachts auf, da die Wadenmuskeln tagsüber bewegt und dadurch gedehnt werden. Tagsüber reagiert man außerdem auf Anzeichen eines Krampfes direkt mit entsprechenden Dehnübungen, bevor der stechende Schmerz eintreten kann. Nachts erwacht man hingegen erst dann, wenn der Muskel bereits komplett verhärtet ist.
Auch wenn Wadenkrämpfe meist harmlos sind, können ernstere Erkrankungen dahinterstecken. Sollten sie dich häufig plagen, dann suche auf jeden Fall einen Arzt auf, um die Ursache abzuklären. Dieser Artikel dient lediglich als Leitfaden, ersetzt aber keine professionelle Beratung.
Mögliche Ursachen für Wadenkrämpfe
Eine der Ursachen, wieso es zu Wadenkrämpfen kommen kann, ist eine starke Muskelanspannung oder Belastung beim Sport. Doch auch eine Unterforderung der Beinmuskulatur kann den Beinen zu schaffen machen. Besonders Menschen, die vorwiegend sitzen und sich kaum bewegen, laufen Gefahr, dass ihre Beine unzureichend durchblutet und dadurch die Muskeln nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
Meist weisen die nächtlichen Krämpfe auf ein Ungleichgewicht des Elektrolythaushalts hin. Liegt ein Mangel an Magnesium, Kalzium, Natrium und Kalium vor, kann die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln gestört werden und die Muskeln beginnen sich zu verkrampfen.
Krämpfe können zudem in Folge von starkem Flüssigkeitsverlust auftreten. Dieser bringt den Wasser-Salz-Haushalt aus dem Gleichgewicht, daher treten Muskelkrämpfe häufig nach Durchfall, Erbrechen, Fieber oder starkem Schwitzen auf. Versuche tagsüber möglichst viel zu trinken, um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen. In der Apotheke findest du außerdem Elektrolyt-Pulver, welches du Wasser beimischen kannst. Es gleicht das Ungleichgewicht der Mineralstoffe nach starkem Flüssigkeitsverlust in deinem Körper aus.
Schwangere und Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, leiden oftmals wegen der hormonellen Veränderungen unter Wadenkrämpfen. Gerade schwangere Frauen haben einen höheren Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen. Die Pille führt hingegen zu einer vermehrten Ausschwemmung von Wasser, wodurch der Körper nicht nur dehydriert wird, sondern auch einen Magnesiummangel erleiden kann. Weitere Ursachen für Wadenkrämpfe können zudem folgende sein:
- Durchblutungsstörungen
- Stoffwechselerkrankungen, zum Beispiel Diabetes
- Nervenschäden
- Fehlbelastungen
- Muskelerkrankungen
Daher ist es wichtig, dass du unbedingt deinen Arzt aufsuchst, um die genaue Ursache bestimmen zu lassen. Er kann dir sagen, welche Behandlung sinnvoll ist und wie du den unangenehmen Wadenkrämpfen vorbeugen kannst.
Hausmittel gegen Wadenkrämpfe
Das Erste, was du tun kannst, wenn sich deine Muskeln schmerzhaft verkrampfen, ist aufstehen und die Wade dehnen. Zudem kannst du ein paar Schritte gehen oder dir selbst eine sanfte Massage geben. Meist verschwindet der Schmerz nach wenigen Sekunden oder Minuten wieder.
Auch Wadenwickel können Erleichterung verschaffen. Befeuchte dafür ein Handtuch mit heißem Wasser, wringe es gut aus und umwickle deine Wade, bis sich der Krampf löst. Ein heißes Bad oder Wechselduschen lösen verkrampfte Muskeln ebenfalls gut.
Vorbeugen kannst du vor allem durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Dadurch wird dein Körper mit den nötigen Mineralstoffen versorgt und deine Beinmuskulatur durchblutet. Vergiss nach dem Sport nie dich ausreichend zu dehnen. Solltest du öfter Wadenkrämpfe nachts haben, kannst du außerdem vor dem Zubettgehen mit Dehnübungen entgegenwirken.