Unterhaltung und Kunst

Songwriting: Mit diesen 9 Tipps schreibst du einen Hit

18.12.2020
Songwriting: Mit diesen 9 Tipps schreibst du einen Hit

Songwriting gehört zum Musiker-Dasein fest dazu. Einen Song zu schreiben, der ins Ohr geht, ist gerade als Anfänger gar nicht so einfach. Doch mit den folgenden Tipps wird es dir bestimmt gelingen, einen richtig guten Song zu schreiben.

Lerne mehr über das Songwriting
mit unserem Master Jonas Kaufmann
mehr erfahren

Was ist das Wichtigste fürs Songwriting?

Wer ein guter Songwriter sein möchte, der muss erstmal ganz viel Musik von anderen Künstlern hören und kennen. Beim Hören von richtig guten Songs bekommst du als Musiker ein Gefühl dafür, wie man ein Lied arrangiert, wie man eine gute Hook schreibt und was ein Lied zu einem Hit macht. 

Von echten Legenden wie Prince, den Beatles oder Bob Dylan kannst du einiges lernen. Doch egal welcher Musiker dich begeistert und inspiriert: Höre so viel Musik, wie nur möglich. Lerne deine Lieblingslieder auch am besten direkt auswendig. Das Covern anderer Songs kann dir beim Songwriting deiner eigenen Lieder nämlich maßgeblich helfen. Erst wenn du verstanden hast, wie man einen Song aufbaut, wird dir das Schreiben selbst auch gelingen. Nimm dir außerdem die folgenden 9 Tipps zu Herzen, um ein richtig guter Liedermacher zu werden.

1. Das richtige Thema für deinen Song

Wieso gehört Bob Dylan zu den wohl besten Liedermachern aller Zeiten? Weil er Geschichten aus dem echten Leben poetisch in seiner Musik verarbeitet. Das Thema eines Songs entscheidet mit darüber, ob die Zuhörer emotional ergriffen und gepackt werden – oder eben nicht. Am besten schreibst du also über das, was du kennst: Dein eigenes Leben, deine große Liebe oder auch einen Traum. 

Es gibt kaum ein besseres Ventil, um seine Emotionen zu verarbeiten, als sie in Musik zu verpacken. Selbst ein simpler Song kann dank der richtigen Worte und mit dem perfekten Gitarrenriff so packend sein, dass er seine Zuhörer nicht mehr loslässt. Bob Dylan und seine Musik sind dafür nochmal ein sehr gutes Beispiel. 

2. 80/20 gilt auch beim Songwriting

Von der 80/20 Regel hast du sicher schon einmal etwas gehört. Vermutlich im Zusammenhang mit Sport und Ernährung (80 Prozent Ernährung, 20 Prozent Sport für den perfekten Body). Doch auch beim Songwriting gibt es eine 80/20 Regel: Am Ende landen meist nur 20 Prozent des Geschriebenen wirklich im Song. 

Es lohnt sich daher, als Songschreiber immer ein bisschen mehr zu schreiben. Du solltest deine Texte immer wieder überarbeiten, erweitern, Zeilen streichen usw. bis am Ende ein echt guter Song herauskommt. Eines haben alle Künstler mit qualitativ hochwertigen Texten nämlich gemeinsam: Sie schreiben viel und haben ihr Notizbuch immer bei sich, um neue Ideen festzuhalten. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Rapper oder Rockmusiker handelt.

3. Bloß nicht zu vorhersehbar sein

Manchmal hört man ein Lied zum ersten Mal und ahnt bereits, welcher Reim in der nächsten Zeile kommt. Das ist für einen Song kein gutes Zeichen, denn nichts ist schlimmer als Vorhersehbarkeit. Vielmehr solltest du deine Hörer überraschen, sodass sie unbedingt wissen möchten, was du ihnen als Nächstes erzählst. 

Beim Songwriting nutzt du vielleicht ähnliche Strukturen und orientierst dich am Aufbau bekannter Lieder – doch deine Zuhörer sollten niemals gelangweilt sein. Achte also darauf, dass du nicht mit vorhersehbaren Reimen und Phrasen um dich wirfst. Finde vielmehr die Balance aus guter Melodie, individuellem Text und packenden Akkorden.

Alle Kurse auf einen Blick
Stöbere dich durch unsere Kurse und lerne von unseren Masters! Entdecke zahlreiche spannende Themen und Persönlichkeiten in unserem Masterpass.
MEHR INFOS

4. Die perfekte Symbiose von Musik und Text

Nicht nur der Text macht einen Song, zu dem was er ist, sondern natürlich auch die Musik. Ein schlechter Sound macht einen guten Text genauso zunichte, wie ein schlecht geschriebener Reim eine gute Melodie. Finde also die perfekte Balance zwischen Musik und Text. 

Das Beherrschen eines Instruments kann dir dabei helfen, egal welche Art von Musik du machst. Ein gutes Beispiel ist die amerikanische Rapperin und Sängerin Lizzo, die gleichzeitig auch klassische Flötistin ist. Ihre Querflöte baut sie regelmäßig in ihrer Musik ein und verbindet so beide Welten miteinander. Grundsätzlich haben Menschen, die ein Instrument beherrschen, ein ganz anderes Verständnis für Musik. Egal welche Art von Musik du machst, selbst wenn du DJ bist: Lerne ruhig auch ein Instrument zu spielen.

5. Gute Hook, gutes Lied

Du hast bereits ein Thema gefunden und die ersten Verse geschrieben. Dann braucht dein Song zu seinem Glück noch eine richtig gute Hookline. Das ist der Teil des Songs, der dem Hörer im Ohr bleibt. Quasi der Ohrwurmfaktor eines Hits. Vor allem in der Popmusik gibt es viele Beispiele für so eine Hook: Denke etwa an „MMMbop“ von den Hansons, „Hey Ya“ des Duos Outkast oder auch den Klassiker „Sweet Caroline“ von Neil Diamond. 

Eine Hook kann entweder aus einem Soundeffekt, einer Melodie, einer Textzeile oder einer Kombination dieser Dingen bestehen. Nicht selten passiert es, dass du zuerst eine Idee für eine Hook hast und deinen Song dann darum spinnst. So erging es etwa Paul McCartney, als er den Hit „Let it be“ schrieb. Inspiriert wurde er von einem Traum, in dem ihm seine verstorbene Mutter erschien und diese drei Wörter sprach. Noch heute kennt fast jeder diesen beliebten Beatles-Song und kann spätestens beim Refrain lautstark mitsingen. 

6. We’re Jamming

Was tun, wenn die Ideen mal wieder ausbleiben? Am besten mit deinen Bandkollegen jammen. Das gemeinsame Improvisieren kann dich zu echten kreativen Höhenflügen inspirieren. Außerdem macht es Spaß, mit anderen einfach drauflos zuspielen. Viele große Hits sind so entstanden. Zum Beispiel Led Zeppelins „Stairway to Heaven“, das bis heute als eines der Meisterwerke der Rockmusik zählt.

Das Beste an Jam-Sessions ist, dass du nicht allzu viel darüber nachdenkst, was du da spielst oder singst. Dieses Loslassen kann genau das Richtige sein, um auf ein tolles Gitarrenriff, eine gute Bassline oder die perfekte Melodie und Liedzeile zu kommen. Also jamme am besten darauf los, wenn du vergeblich darauf wartest, dass die Muse dich küsst.

7. Druck kann nicht schaden

Ein bisschen Druck muss sein, besonders wenn du einer kreativen Tätigkeit, wie dem Songwriting, nachgehst. Sonst läufst du Gefahr, dich in deinen Ideen zu verlieren und viel anzufangen, aber nichts zu Ende zu bringen. Professionelle Songschreiber müssen sich an feste Abgabetermine halten. Diese Deadlines können ein echter Booster sein, um einen Song fertigzustellen.

Du selbst kannst dir auch gewisse Zeitfenster überlegen, in denen du deinen Song fertig schreiben möchtest. Das hilft dir fokussiert auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Wähle etwa einen Feiertag, wie Weihnachten oder einen Geburtstag, um einen Song bis dahin zu schreiben. Ein bisschen Druck kann wahre Wunder bewirken.

8. Kontraste schaffen für mehr Tiefe

Nicht nur in der Fotografie sorgen Kontraste für die nötige Tiefe und Dramatik. Auch beim Songwriting helfen sie, Spannung aufzubauen und die Hörer regelrecht zu elektrisieren. Arbeite mit verschiedenen Noten-Abfolgen, zum Beispiel Viertelnoten in der Strophe und schnellere Achtelnoten im Chorus. 

Auch textlich kannst du verschiedene Reimschemata und Ideen anwenden, um deinem Song den letzten Schliff zu geben. Es gibt auch Künstler, die mit der Melodie und dem Text spielen: Sie singen etwa einen eigentlich traurigen Text, verpacken ihn aber in einer flotten Melodie. Nicht jedem ist vielleicht aufgefallen, dass es in dem Song „Pumped up Kicks“ von Foster The People um einen Amokläufer geht. Beim ersten Hören klingt der Song nämlich wie ein harmloser Indie-Popsong.

9. Lass dich inspirieren, ohne zu klauen

Natürlich kannst du dich von anderen Interpreten inspirieren lassen, wenn du Musik schreibst. Doch die goldene Regel des Songwritings lautet, bloß nicht von anderen klauen. In der Geschichte der Pop- und Rockmusik gab es hierzu bereits zahlreiche Gerichtsprozesse. Sicher kann es vorkommen, dass Songs ähnlich klingen und das ein reiner Zufall ist. Wenn du ein Lied schreibst, solltest du aber immer dein eigenes Ding machen. Klaue bloß nicht die textlichen oder auch musikalischen Ideen anderer.

Mit diesen Tipps wird es dir ganz bestimmt gelingen, noch bessere Songs zu schreiben. Letztendlich geht es immer darum, Spaß an der Musik zu haben. Vielleicht ist dies das Geheimnis großer Hits: Die Künstler haben sie nicht geplant, doch bereits beim Schreiben empfinden sie etwas Magisches. Also schreib einfach drauflos und sieh, was passiert.

Bleibe auf dem Laufenden!
Melde dich für unseren kostenlosen Newsletter an und erhalte einen 5€ Gutschein für deinen nächsten Meet Your Master Kurs!
contact