Til Schweiger hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche erfolgreiche Filme produziert, unter anderem einige Sequels. Doch was versteht man unter einem Sequel und wie unterscheidet es sich vom sogenannten Prequel?
Definition: Was ist ein Sequel?
Unter einem Sequel versteht man beim Film eine Fortsetzung eines erfolgreichen Films. Der englische Begriff leitet sich vom lateinischen Wort sequi ab, zu Deutsch folgen. In einem Sequel wird die Handlung eines abgeschlossenen Vorgängerfilms also fortgeführt – meist vom selben Regisseur und mit denselben Schauspielern und Charakteren.
Allerdings spricht man streng genommen nur dann von einem Sequel, wenn ursprünglich keine Fortsetzung geplant war. Bei der Buchverfilmung Der Herr der Ringe (2001-2003) war von Anfang an klar, dass die Geschichte in drei Teilen erzählt wird. Es handelt sich also um eine Trilogie. Die einzelnen Teile sind aber keine Sequels.
Til Schweigers Zweiohrküken (2009) ist hingegen ein Sequel des Vorgängerfilms Keinohrhasen (2007). Wäre dieser nicht so erfolgreich gewesen, hätte Til Schweiger gar nicht erst die Idee für Zweiohrküken gehabt. Der Filmemacher hat schon öfter Sequels seiner erfolgreichsten Filme produziert. Ihm ist dabei aber immer wichtig, dass ein Sequel Sinn macht. Im Fall von Knockin‘ on Heaven’s Door, der die Geschichte zweier krebskranker Männer erzählt, hat er sich deshalb zum Beispiel dagegen entschieden:
„Mein Charakter ist am Ende des Films nun mal gestorben und bei dem von Jan Josef Liefers wurde das auch angedeutet. Wären die beiden wieder auferstanden, dann hätte das den Film schwer beschädigt. Die Zuschauer hätten zu Recht sauer reagiert.“ (Til Schweiger)
Ein Sequel sollte eine Geschichte authentisch weitererzählen. Leider ist das laut Til Schweiger in Hollywood nicht immer der Fall: Hier würden Filme und TV-Serien geradezu ausgeschlachtet. Es gäbe heutzutage kaum eine erfolgreiche Hollywood-Produktion ohne eine Fortsetzung. Die Fast and Furious Reihe und Marvel-Produktionen seien dafür ein gutes Beispiel. Tils Meinung nach gehe es hauptsächlich um den Umsatz, während die Kunst nur eine zweitrangige Rolle spiele.
Was ist ein Prequel?
Im Zusammenhang mit dem Sequel hört man häufig auch den Begriff Prequel. Hier handelt es sich ebenfalls um eine Filmfortsetzung, allerdings um eine Sonderform des Sequels: Das pre- steht für vor, denn ein Prequel spielt im Gegensatz zum Sequel nicht in der Zukunft. Vielmehr wird eine Geschichte erzählt, die zeitlich vor dem Vorgängerfilm stattgefunden hat.
Meist beleuchtet ein Prequel die Hintergrundgeschichte der Ereignisse und Charaktere des ersten Films. Die Produktionen stehen dabei im direkten Zusammenhang, da zum Beispiel dieselbe Produktionsfirma involviert ist und die Geschichte im selben Filmuniversum spielt.
Manchmal ist es aber gar nicht so leicht zu erkennen, ob es sich bei einem Film um ein Prequel handelt oder nicht. Der Film Joker aus dem Jahr 2019 spielt zum Beispiel im selben Filmuniversum wie die Batman-Reihe, ist aber dennoch kein Prequel. Hier handelt es sich vielmehr um ein Spin-off: also ein Ableger der Batman-Filmreihe, der sich allein auf den Charakter des Joker konzentriert – fast ohne Bezug zur Batman-Reihe.
Ein berühmtes Beispiel für ein Prequel ist wiederum die Trilogie Star Wars: Episode I-III (1999-2005). Sie erzählt die tragische Geschichte, wie Darth Vader zum bösen Anführer der dunklen Seite der Macht wurde. Sie erzählt also die Vorgeschichte der ersten Star Wars Trilogie (1977-1983). Auch die Hobbit Trilogie (2012-2014) ist ein Prequel der Herr der Ringe Trilogie (2001-2003).
Zugegeben, die Unterschiede sind teilweise fließend und nicht immer offensichtlich. Doch das nötige Hintergrundwissen zum Thema Film kannst du dir ganz leicht selbst aneignen. Zum Beispiel mit dem Meet Your Master Kurs von Til Schweiger. Der beliebte Filmemacher erklärt dir darin weitere wichtige Begriffe und gibt dir einen spannenden Einblick in die Welt der Filmproduktion. Ein echter Geheimtipp für alle Cineasten und Til Schweiger Fans.