Du arbeitest bereits seit Monaten an deinem Roman, findest aber keinen passenden Schluss? Ein Romanende schreiben, welches den Leser befriedigt, gehört mit zu den schwierigsten Prozessen. Erfahre in diesem Artikel, welche Arten von Romanenden es gibt und wie du deine Geschichte erfolgreich beendest.
Romanende schreiben und Buch beenden
Als Schriftsteller oder Schriftstellerin steckst du dein komplettes Herzblut in deinen Roman. Von der Idee bis zum fertigen Druck können Monate vergehen, bevor du deine Geschichte mit der Welt teilst. Potenzielle Leser haben eine ganz bestimmte Erwartungshaltung an dein Werk: Es sollte sie begeistern, inspirieren, überraschen und zufriedenstellen.
Doch vielen Autoren und Autorinnen haben Schwierigkeiten, zum letzten Punkt zu kommen. Gründe können übermäßiger Perfektionismus, fehlende Disziplin, kein klares Konzept oder immer neue Ideen sein. Daher ist es von Anfang an wichtig, dass du dir einen Plan machst und dir eine Deadline setzt. So kannst du dir deine Zeit besser einteilen und konzentriert bis zum Schluss an deinem Manuskript arbeiten.
Grundsätzlich sollte das Ende einer jeden Geschichte die logische Folge aus dem vorangegangenen Plot sein. Alle offenen Fragen sollten geklärt, der Hauptkonflikt aufgelöst und die Ziele der Hauptfigur erreicht werden. Der letzte Satz sollte genau zum richtigen Zeitpunkt innerhalb der Geschichte kommen und deine Leser nicht enttäuschen.
Wie kann ich ein Buch beenden?
Jeder Roman ist anders und hat sein ganz individuelles Ende. Daher gibt es auch kein Patentrezept, wie du deine Geschichte zum Abschluss bringen kannst. Am wichtigsten sind deine Motivation und Konzentration für dein Buchprojekt. Bevor du etwa mit einer neuen Buchidee beginnst, solltest du dein erstes Projekt zuerst abgeschlossen haben. Es kann allerdings passieren, dass du feststeckst und nicht so recht weißt, wie dein Romanende aussehen könnte.
Wenn du nicht mehr weiterkommst, kann es helfen, dich einer Schreibgruppe anzuschließen. Dort kannst du dich mit Gleichgesinnten austauschen, dir Tipps und Feedback einholen. Du kannst deine Idee und die ersten Kapitel deines Romans vorstellen und darüber diskutieren. Konstruktive Kritik kann dir helfen, ein besserer Autor zu werden. Außerdem unterstützt der regelmäßige Austausch das disziplinierte Arbeiten am Fortschritt deines Buchs. Mittels der Meinung von anderen Autoren und Autorinnen findest du eventuell schneller den richtigen Zeitpunkt für das Ende deines Romans.
Des Weiteren kann es nützlich sein, wenn du dir klare Tagesziele setzt und deine Schreibphasen genau planst. Lege einen genauen Tag fest, an dem du mit einem ersten Entwurf fertig sein willst, und überlege dir, wie viel du pro Tag schreiben kannst. Selbst wenn du nur 300 Wörter pro Tag schreibst, stellst du sicher, dass du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst. Das kann dir am Ende helfen, einen klaren Romanabschluss zu finden.
So findest du das passende Romanende
Bereits während des Schreibprozesses musst du immer wieder passende Enden finden: Jeder einzelne Absatz und jedes Kapitel endet mit einem Satz, der das Geschriebene zu einem logischen Abschluss bringt. Bevor du deine finalen Worte schreibst, kann es sich daher lohnen, alle deine Kapitelenden erneut zu lesen und zu überprüfen.
Viele Romane schließen zum Beispiel mit einem ganz bestimmten letzten Wort. Vladimir Nabokovs Lolita beginnt und endet zum Beispiel mit dem Namen des Mädchens, welches der Protagonist begehrt: Lolita. Dadurch hat Nabokov seinem Roman einen roten Faden gegeben, der vom ersten bis zum letzten Wort perfekt gesponnen wird.
Wenn du einen Thriller oder Kriminalroman schreibst, kannst du auch einen ganz bestimmten Zeitrahmen vorgeben, in dem deine Figur etwas tun, finden oder erreichen muss. Sobald diese Zeit abgelaufen ist, endet die Geschichte. Oder du schickst den Helden oder die Heldin auf eine Reise, die an der letzten Destination endet.
Anfang und Ende können sich auch aufeinander beziehen. Zum Beispiel mit der Rückkehr des Protagonisten oder der Protagonistin an einen bestimmten Ort. Es kann sich aber auch um eine Erkenntnis handeln oder, wie im Fall von Nabokovs Lolita, einer Wiederholung des ersten Wortes oder Satzes, der mit dem Ende eine ganz neue Bedeutung erhält.
Welche Arten von Romanenden gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Geschichte zu beenden, an denen du dich orientieren kannst. Die folgenden Beispiele können dir helfen, das perfekte Romanende zu finden:
Das lineare Ende
Viele Romane enden mit einem Happy End: Liebende finden zusammen, Kriminalfälle oder Konflikte werden gelöst. Die Handlungsstränge fügen sich am Ende so zusammen, dass keine offenen Fragen bleiben. Die Kunst liegt darin, einen runden Schlusspunkt zu finden, der glaubwürdig erscheint und den Leser befriedigt. Dein Romanende sollte also auf keinen Fall zu vorhersehbar sein und dennoch die Erwartungshaltung des Lesers erfüllen.
Das überraschende Ende
Einem vorhersehbaren Ende kannst du entgegenwirken, in dem du deine Leser mit einem unerwarteten Schluss überraschst. Er sollte die Romanhandlung zu einem logischen Abschluss führen. In den letzten Kapiteln könntest du deine Leser zum Beispiel auf eine falsche Fährte führen, Spannung aufbauen und deine Geschichte mit einem letzten unerwarteten Wendepunkt abschließen.
Der falsche Höhepunkt
Kurz vor Schluss wird immer der Höhepunkt des Hauptkonflikts erreicht, nach dem sich alles (im besten Fall) zum Guten wendet. Stattdessen kannst du aber auch einen falschen Höhepunkt aufbauen, um ein spannendes Ende zu finden. Zum Beispiel: Deine Hauptfigur könnte das größte Hindernis überwunden haben und alles scheint gut auszugehen. Doch ein zuvor begangener Fehler des Protagonisten oder der Protagonistin rächt sich und stürzt ihn oder sie ins Unglück. So ein „schlechtes Ende“ kommt meist völlig unerwartet, sollte aber dennoch logisch sein und den Leser zum Nachdenken anregen.
Epiphanie: Die Offenbarung
Dein Roman kann außerdem mit einer Offenbarung enden, zum Beispiel mit einem emotionalen Durchbruch der Hauptfigur oder einer Erkenntnis. Deine Leser können die Entwicklung deiner Figur zum Guten (oder zum Schlechten) miterleben: Sie beobachten, wie die Hauptfigur eine bestimmte Weisheit erreicht, eine höhere Wahrheit erkennt oder sich persönlich weiterentwickelt.
Das offene Ende
Wenn du vorhast, eine komplette Buchreihe zu schreiben, kann es empfehlenswert sein, nicht alle Versprechen im ersten Teil einzulösen. Schließe vielmehr mit einem sogenannten Cliffhanger und gib deinen Lesern das Versprechen, dass der Konflikt sich im nächsten Teil auflösen wird. Dadurch regst du sie zum Weiterspinnen der Handlung an, selbst wenn es keinen zweiten Teil geben sollte. Es gehört allerdings sehr viel Können und Fingerspitzengefühl dazu, um ein gelungenes offenes Ende zu schreiben. Falls es sich um deinen ersten Roman handelt, empfiehlt sich deswegen ein geschlossenes Ende.
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