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Reinhold Messner über den Schicksalsberg Nanga Parbat

06.04.2021
Reinhold Messner über den Schicksalsberg Nanga Parbat

Der Nanga Parbat gilt unter Alpinisten als einer der anspruchsvollsten Berge der Welt. Für Bergsteiger-Legende Reinhold Messner ereignete sich hier das einschneidendste Erlebnis seines Lebens, welches ihn für immer verändern sollte.

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Der Nanga Parbat: Der kleine gefährliche Bruder des Mount Everest

Mit seinen 8.125 Metern gehört der Nanga Parbat zu den am schwierigsten zu besteigenden Bergen der Welt. Er liegt im Nordhimalaya in Pakistan und ist der neunthöchste der 14 Achttausender. Der Grund, wieso er noch anspruchsvoller als der Mount Everest ist: Selbst auf der konventionellen Normalroute, der Kinshofer-Route, sind extrem lawinen- und steinschlaggefährdete Steilhänge zu durchqueren. Statistisch gesehen kommen mehr Menschen am Nanga Parbat ums Leben als am Mount Everest.

Lange galt seine Besteigung daher als unmöglich. Doch es gab immer wieder Abenteurer, die es trotzdem probiert haben. Den ersten Besteigungsversuch unternahm 1895 Albert F. Mummery, der damals als bester Kletterer Großbritanniens galt. Er kam nachweislich bis auf eine Höhe von 6600 Metern, blieb dann aber verschollen. Damit gilt er als erster Mensch, der am Nanga Parbat vermutlich ums Leben kam. Dennoch versuchten nach ihm immer mehr Bergsteiger, den Achttausender zu bezwingen.

Erst am 3. Juli 1953, nachdem bereits 31 Menschen ihr Leben am Berg verloren hatten, gelang dem Tiroler Hermann Buhl die Erstbesteigung des Nanga Parbat. Vom letzten Lager auf knapp 6.900 Metern Höhe gelang ihm in 41 Stunden der bis dahin für unmöglich gehaltene Alleingang auf den Gipfel. Damit war der Nanga Parbat endlich bezwungen.

Auf der ständigen Suche nach neuen Herausforderungen beschlossen Reinhold Messner und sein Bruder Günther im Jahre 1970, sich einer Expedition auf den Nanga Parbat anzuschließen: Diese sollte über die 4.500 Meter hohe Rupalwand erfolgen, der Südwand des Nanga Parbat und höchsten Steilwand der Welt. Was Reinhold Messner damals noch nicht wusste: Die Expedition sollte zum einschneidendsten Erlebnis seines Lebens werden.

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Die Tragödie am Nanga Parbat

Mit insgesamt 18 Kameraden und acht Tonnen Ausrüstung machten sich die Brüder 1970 auf den Weg zur Überschreitung des Nanga Parbat: 40 Tage lang dauerte es, bis sie den Gipfel endlich erreichten. Doch beim Abstieg geschah das Unglück.

Reinhold Messner brach am 27. Juni 1970 mitten in der Nacht vom letzten Lager zu einem Alleingang an der Rupalwand auf. Günther Messner fasste den spontanen Entschluss, seinem älteren Bruder nachzusteigen und kletterte alleine hinauf – ohne die nötige Ausrüstung, genügend warme Kleidung und Nahrung mit sich zu führen. Als er Reinhold einholte, zeigte Günther aufgrund seines hohen Aufstiegstempos bereits Symptome der Erschöpfung und der Höhenkrankheit. Gemeinsam erreichten die beiden Brüder den Gipfel am späten Nachmittag. Doch beim Abstieg über die Diamir-Flanke kam Günther Messner ums Leben. Seine Überreste konnten erst 35 Jahre später, im Jahr 2005, geborgen werden.

Reinhold Messner sagt heute, dass die Tragödie am Nanga Parbat sein Leben komplett verändert hat. Sie sei der Anstoß gewesen, dass er sich in seinem Leben immer wieder neu erfunden habe. Nachdem er bei diesem Grenzgang seinen geliebten Bruder verlor und ihm sieben Zehen aufgrund von Erfrierungen amputiert wurden, entschied er neue Wege einzuschlagen, sein Universitätsstudium abzubrechen und den Beruf des Abenteurers zu ergreifen. Er selbst sagt über diese Entscheidung: „Ich habe keine Karriere gemacht, sondern ein Leben gelebt.“

Im Jahr 1978 gelang Reinhold Messner eine erneute Besteigung des Nanga Parbat: Als erster Mensch überhaupt bestieg er einen Achttausender von der Basis bis zum Gipfel im Alleingang. Dabei wählte er eine neue Route über die Diamir-Flanke, die bis zum heutigen Tage von keinem anderen Bergsteiger wiederholt wurde.

Was du vom Grenzgänger Reinhold Messner lernen kannst

Reinhold Messners Geschichte zeigt, dass einschneidende Erlebnisse dein Leben auf ein neues Level heben können. Anstatt an der Tragödie vom Nanga Parbat zu zerbrechen, fand der Extrembergsteiger seine Berufung. Seitdem ist er als Abenteurer dort hingegangen, wo es die meisten Menschen nicht hinwagen: zum Beispiel auf alle 14 Achttausender der Welt, in die Antarktis, die Wüste Gobi und alleine ohne Sauerstoff auf den Mount Everest. Die komplette Verantwortung für sein Tun trägt er immer selbst – und wächst dabei jedes Mal über sich hinaus.

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Du musst kein Extrembergsteiger sein, um aus seiner Geschichte etwas für dein eigenes Leben herauszuziehen. Vielmehr kannst du lernen, dich selbst immer wieder neu zu erfinden, indem du dich in deinem täglichen Leben selbst herausforderst. Frage dich stets, was dich wirklich glücklich macht und was nicht. Das hilft dir, ein Leben nach deinen Vorstellungen zu führen und deine eigene Berufung zu finden. Nur wenn du die Entscheidung triffst, deine Träume zu verwirklichen und deinen Weg zu gehen, kannst du immer wieder über dich hinauswachsen.

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  • die Berg- und Extremsport betreiben und dabei gerne an ihre Grenzen gehen

Lass dich von Reinhold Messners beeindruckendem Lebensweg begeistern und profitiere von seiner ganz eigenen Philosophie, um dein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

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