Musik ist deine große Liebe, deswegen möchtest du gerne Musik studieren? Gleich vorweg: Das eine Musikstudium gibt es nicht, sondern sehr viele unterschiedliche Richtungen. Drei Studiengänge werden dir in diesem Artikel näher vorgestellt.
Wie kann ich Musik studieren?
Studiengänge im Bereich Musik sind vielfältig: Manche sind praktisch und künstlerisch geprägt, andere bieten eher eine musiktheoretische Ausbildung. Je nachdem, wo deine Interessen, Begabungen und Vorkenntnisse liegen, kannst du aus einer Vielzahl an Studienfächern auswählen, zum Beispiel:
- Instrumente
- Gesang
- Musikwissenschaft
- Musiktherapie
- Komposition
- Musikproduktion
- Musikpädagogik
Hier findest du Informationen zu drei dieser Studiengänge und ihre Berufsaussichten:
Instrumente: Studiere für eine Karriere als Musiker
Du musst zwar nicht studiert haben, um ein professioneller Musiker zu werden, ein Studium kann dir allerdings viele Türen öffnen. Wenn du etwa in einem Orchester spielen möchtest, ist ein Studium in der Regel Pflicht. Vorausgesetzt werden neben dem Beherrschen von mindestens einem Instrument auch Abitur. Die meisten Hochschulen bieten außerdem Stipendien für besonders begabte Musiker an, die zum Beispiel keine Hochschulreife besitzen.
Das Studium dauert zwischen 8 und 12 Semester und wird an verschiedenen Musikhochschulen angeboten. Berühmt sind vor allem das Mozarteum in Salzburg sowie die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Die meiste Zeit wirst du mit deinem Hauptinstrument verbringen. Daneben verlangen die meisten Hochschulen, dass du mindestens ein zweites Instrument oder Gesang beherrschst.
Die praktischen Kurse finden entweder im Einzelunterricht mit dem Dozenten oder in Kleingruppen statt. Daneben gibt es theoretische Fächer, die ebenfalls einen großen Teil des Studiums ausmachen:
- Harmonielehre
- Musikpädagogik
- Tonsatz
- Alte Musik
- Neue Musik
- Musikgeschichte
- Werkanalyse
Nach Abschluss des Studiums kannst du als Musiker für ein großes Orchester oder am Theater arbeiten. Daneben ist eine Tätigkeit als Studiomusiker möglich. Doch nicht jeder, der ein Instrument studiert hat, wird auch zum Berufsmusiker. Feste Engagements sind heiß begehrt und mitunter rar, weshalb viele freiberuflich arbeiten. Der ein oder andere wird daher als Musiklehrer, Dozent, Musikjournalist, Komponist oder in einem anderen Beruf tätig.
Musikwissenschaft: Reine Theorie?
Im Gegensatz zu einem Instrumental- oder Gesangsstudium ist dieser Studiengang eher theoretisch: Wenn du Musikwissenschaft studierst, dann erforschst du die wissenschaftlichen Grundlagen der Musik. Du stellst sie zum Beispiel in einen historischen Kontext oder analysierst sie nach bestimmten Gesichtspunkten. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem:
– Harmonielehre
– Tonsatz und Analyse
– Musikgeschichte
– Ethnomusikologie
– Populäre Musik
– Systematische Musikwissenschaft
Das Studium wird an vielen Universitäten angeboten und umfasst 6 bis 8 Semester. Neben dem Abitur verlangen manche Hochschulen das Absolvieren einer Aufnahmeprüfung, die sich teils stark unterscheidet. Meist besteht sie aus drei Teilen: einem praktischen Teil (Gesang oder Instrument), einem theoretischen Teil, der die Grundlagen der Musiklehre abfragt und einem Gehörbildungs-Test (Erkennen von Intervallen, Akkorden und Rhythmen).
Für das Studium der Musikwissenschaft bist du besonders geeignet, wenn du dich für alle Aspekte der Musik interessierst und deine Spezialisierung finden möchtest. Beruflich kannst du in viele verschiedene Richtungen gehen. Zum einen ist eine akademische Laufbahn als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent denkbar. Zum anderen kannst du im kulturellen Bereich als Chorleiter, im Kulturmanagement oder als Musikjournalist arbeiten.
Musiktherapie: Anderen Menschen mit Musik helfen
Dieses Studium ist das Richtige für jeden, der Musik therapeutisch einsetzen möchte, um Menschen mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen zu helfen. Ein Musiktherapie-Studium vereint Psychologie, Musik und Medizin. Als Musiktherapeut musst du Krankheitsbilder analysieren, erkennen und die passende Therapieform finden. Mithilfe von Musik, zum Beispiel Trommeln oder Percussion, behandelst du die Beschwerden deiner Patienten. Die Klänge und Rhythmen haben unter anderem einen Einfluss auf den Herzschlag, wirken dadurch beruhigend und unterstützen den jeweiligen Heilungsprozess.
Das Bachelor-Studium dauert um die 7 Semester und wird zum Beispiel an der Medical School Hamburg oder der SRH Hochschule Heidelberg angeboten. Du kannst es entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend studieren. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem die folgenden Fächer:
– Neurologie
– Instrumentale Grundtechniken
– Aktive und rezeptive Musiktherapie
– Psychotherapie
– Kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze
Um zum Studium zugelassen zu werden, brauchst du entweder Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre Berufserfahrung. Oft wird auch ein mindestens 6-wöchiges Praktikum vorausgesetzt, um zu testen, ob du für einen therapeutischen Beruf geeignet bist. Manche Hochschulen begutachten auch deine musikalische Eignung in einer entsprechenden Prüfung. Nach Abschluss des Studiums, kannst du in vielen unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten, zum Beispiel:
– Psychiatrische, Psychosomatische oder Psychotherapeutische Klinik
– Altersheim
– Musik- oder Förderschule, Kindergarten
– Einrichtungen für körperlich und/oder geistig behinderte Menschen
– Schmerz- und palliativmedizinische Zentren
– Neurologische Fachkliniken
– Hospiz
Es gibt viele weitere Möglichkeiten Musik zu studieren und zum Beruf zu machen. Jonas Kaufmann zeigt dir in seinem Online-Kurs, wie sein Werdegang aussah: vom Klassik-fasziniertem Kind zu einem der besten Operntenöre unserer Zeit. Lass dich von ihm begeistern und in die Grundlagen der Stimmbildung einführen.