Kreativität und Design

15 Kreativitätstechniken für bessere Ideen

29.08.2024
15 Kreativitätstechniken für bessere Ideen

Kreativität ist nicht nur Künstlern und Schriftstellern vorbehalten – sie steckt in uns allen und wartet nur darauf, entdeckt zu werden. Als unsichtbare Kraft für gute Ideen bereichert sie unser Leben im Beruf, im Alltag und in der Freizeit und öffnet Türen zu neuen Möglichkeiten. 

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Kreativität steckt in jedem von uns 
  • Kreativitätstechniken unterstützen den Denkprozess und helfen, neue Perspektiven zu finden
  • Es gibt unzählig viele Kreativitätstechniken für Einzelpersonen und Gruppen
  • Mit welcher man am liebsten arbeitet, ist abhängig von der Situation und den persönlichen Vorlieben. 

Was sind Kreativitätstechniken? 

Kreativitätstechniken sind strukturierte Methoden und Ansätze, die dazu dienen, dich in deinem kreativen Denkprozess anzuregen und zu unterstützen. Sie helfen dabei, gewohnte Denkmuster zu durchbrechen, neue Perspektiven einzunehmen und kreative Lösungen für Probleme zu finden. 

Wo werden Kreativitätstechniken eingesetzt? 

Eingesetzt werden Kreativitätstechniken in einer Vielzahl von Bereichen, um Innovation, Problemlösung und Ideenentwicklung zu fördern. Im Alltag sind sie nützlich, um kleinere und größere Herausforderungen zu meistern, neue Fähigkeiten zu erlernen oder persönliche Ziele zu definieren. Zudem fördern Kreativitätstechniken die Zusammenarbeit und stärken den Teamgeist. 

15 Kreativitätstechniken im Überblick 

In der Kreativitätsförderung gibt es zahlreiche Techniken, die sich bewährt haben, um dem Geistesblitz ein wenig auf die Sprünge zu helfen und auch in unkreativen Phasen gute Ergebnisse zu erzielen: 

1. Brainstorming 

Das Brainstorming ist der absolute Klassiker der Kreativitätstechniken. Die Methode wird dabei besonders geschätzt, da sie wenig Zeit in Anspruch nimmt, immer und überall durchgeführt werden kann und nur Papier und Stift benötigt wird. 

Setze dir ein gewisses Zeitintervall, beispielsweise 15 Minuten, und schreibe in dieser Zeit alles auf, was dir zu deinem Thema einfällt, ohne nachzudenken. Wenn die Zeit abgelaufen ist, ordnest und bewertest du deine Ergebnisse und streichst Unpassendes raus. Manchmal ist es auch empfehlenswert, eine Pause zwischen Ideenfindung und -ordnung einzulegen. 

2. 6-3-5-Methode 

Die 6-3-5-Methode ist eine Kreativitätstechnik für Gruppen und dient dazu, in relativ kurzer Zeit möglichst viele Ideen zu sammeln.  Sechs Teilnehmer schreiben jeweils drei Ideen in fünf Minuten auf. Danach werden die Zettel weitergereicht. Der neue Bearbeiter liest die Idee auf dem Blatt das er erhält, ergänzt diese um weitere dazu passende Vorschläge oder modifiziert sie um drei ganz neue Ideen. Insgesamt werden die Blätter fünfmal weitergegeben. 

Natürlich kann die Methode auch mit mehr oder weniger Teilnehmern durchgeführt werden. 

3. Mindmaps 

Mindmaps sind eine visuelle Methode, bei welcher das zentrale Thema oder Problem in der Mitte eines Blattes notiert und dann mit verwandten Ideen und Konzepten verbunden wird. Dabei werden die Hauptideen oder -themen als erste Äste vom zentralen Ausgangspunkt ausgehend notiert. Von diesen zweigen sich dann wiederum Unteräste ab, die detailliertere Aspekte enthalten. Dieses Spiel kann prinzipiell beliebig lange so fortgeführt werden. Jedoch erzielt eine Mindmap die besten Ergebnisse, wenn sie sich auf wesentliche Punkte beschränkt und die Unterverzweigungen nicht zu viel werden. 

4. SCAMPER

Die Kreativitätstechnik arbeitet mit einer Liste, bei der Ideen anhand von sieben Fragen modifiziert und verbessert werden. Der dabei angeregte Perspektivwechsel hilft, sich Dinge bewusst zu machen, die man bisher wenig wahrgenommen hat und diese zu hinterfragen. 

Die sieben Fragen

  1. Substitute: Was lässt sich ersetzen? 
  2. Combine: Überschneidet sich etwas oder lässt sich etwas kombinieren / zusammenlegen? 
  3. Adapt: Was kann noch ergänzt werden? 
  4. Modify: Lassen sich Gegebenheiten modifizieren? 
  5. Put to other purposes: Lässt sich Vorhandenes weiter nutzen? 
  6. Eliminate: Was lässt sich reduzieren oder vermeiden? 
  7. Reverse: Lassen sich Dinge auch anders nutzen? 

5. Die Kopfstand-Methode

Die Kopfstand-Methode ist eine Kreativitätstechnik, bei der eine Problemstellung bewusst umgekehrt wird, um neue Perspektiven und Lösungen zu finden. Anstatt sich direkt mit dem eigentlichen Problem auseinanderzusetzen, wird das Problem „auf den Kopf gestellt“ – man überlegt sich also, wie man das Gegenteil dessen erreicht, was man eigentlich möchte. So entstehen oft Ansätze, die man bei der direkten Betrachtung möglicherweise übersehen hätte. 

Beispiel: Ein Unternehmen möchte seinen Kundenservice verbessern und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Im ersten Schritt wird das Problem formuliert: „Wie können wir unseren Service verbessern?“ Im zweiten Schritt folgt die Umkehrung: „Wie könnten wir unseren Kundenservice noch schlechter machen?“ Für die Umkehrung werden dann Ideen gesucht. Beispielsweise könnten die Warteschleifen verlängert oder die Rückrufe ignoriert werden. Nun werden die umgekehrten Lösungen wieder richtig herumgedreht. Die Warteschleifen werden verkürzt und Rückrufe beschleunigt. 

6. Reizworttechnik

Bei der Reizworttechnik werden durch zufällig ausgewählte Wörter oder Bilder kreative Denkprozesse angeregt. Die Reizwörter dienen dabei als Impulsgeber, um neue Assoziationen und Ideen zu entwickeln. 

Beispiel: Eine Agentur möchte eine kreative Werbekampagne für ein Fitnessstudio entwickeln. Als Reizwort wird das Wort „Baum“ genannt. Nun wird überlegt, was jeder mit einem Baum verbindet. Beispielsweise wächst ein Baum, wie Muskeln, wenn man sie trainiert. Sie stehen für Stabilität und Kraft. Am Ende lautet der Slogan: „Wachsen Sie über sich hinaus – im Fitnessstudio XY.“ 

7. ABC-Technik 

Auch diese Kreativitätstechnik erfreut sich aufgrund ihrer Einfachheit großer Beliebtheit. Jeder Teilnehmer erhält ein Blatt Papier und schreibt von A bis Z alle Buchstaben darauf. In einer festgelegten Zeit schreibt nun jeder zu jedem Buchstaben Gedanken und Worte auf, die mit diesem beginnen. Am Ende werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen und zu neuen Ideen verdichtet. 

8. Die Walt Disney Methode 

Die Disney-Methode funktioniert wie eine Art Rollenspiel. Die Teilnehmer müssen dabei drei verschiedene Rollen, entweder alleine oder als Gruppe, besetzen. Aus dem Blickwinkel der jeweiligen Rolle wird dann der Sachverhalt kommentiert und Argumente gesammelt: 

  • Der Träumer: Er ist der Visionär in der Gruppe, leicht chaotisch, aber charmant träumt er in großen Maßstäben und lässt in seinen Ideen Regeln außer Acht. 
  • Der Realist: Er ist der Pragmatische der Gruppe, greift die Visionen des Träumers auf und überlegt, ob und wie diese praktisch umgesetzt werden können. Dabei wird die Vision in Schranken der Realität (Regeln etc.) gepackt. 
  • Der Kritiker: Der Kritiker kommt zum Schluss und stellt die Vision seiner Vorgänger konstruktiv auf die Probe. 

Der Dialog geht immer zwischen den Gruppen hin und her, am besten in der definierten Reihenfolge, solange bis niemand mehr etwas anzumerken hat. Dann ist das beste Ergebnis gefunden. 

9. Die Denkhüte (Six Thinking Hats)  

Bei der von Edward de Bono entwickelten Methode tragen die Teilnehmer verschiedene metaphorische Hüte, welche alle für unterschiedliche Perspektiven stehen: 

  1. Weißer Hut – Neutralität und Fakten 
  2. Roter Hut – Emotionen und Gefühle 
  3. Schwarzer Hut – Kritisches Denken und Risiken 
  4. Gelber Hut – Optimismus und Chancen 
  5. Grüner Hut – Kreativität und neue Ideen 
  6. Blauer Hut – Überblick und Prozesssteuerung 

So werden Fragestellungen und Probleme aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln mit allen Facetten beleuchtet. 

10. Café to go

Die Café to go Kreativitätstechnik ist eine Methode, die sich besonders für (größere) Gruppen eignet. Dabei wird zu Beginn die Gruppe in Kleingruppen mit jeweils ca. vier Personen unterteilt. Diese setzen sich dann gemeinsam an einen Tisch und diskutieren in einem vorgegebenen Zeitfenster über das Thema und halten die Ideen auf einem großen Blatt fest. Danach wechselt die Gruppe an einen anderen Tisch. Eine Person bleibt als Moderator am Tisch und fasst für die neue Gruppe die Ergebnisse zusammen. 

So entstehen nicht nur in jeder Runde neue Gruppenzusammensetzungen, sondern eine Idee wird von vielen verschiedenen Personen betrachtet und entwickelt. Zum Schluss findet eine große Besprechung in der gesamten Gruppe statt.

11. Lernen aus der Vergangenheit 

Kreativitätstechniken richten ihre Überlegungen in der Regel immer in die Zukunft. Oftmals kann aber auch ein Blick in die Vergangenheit nützlich sein, um neue Ideen zu entwickeln. Fragen solltest du dich dabei, ob du ein ähnliches Problem schon einmal hattest, wie du es damals gelöst hast und wie du den Lösungsweg im Nachhinein bewerten würdest. Vergangene Erkenntnisse können so also die Grundlage für neue Lösungsstrategien darstellen. 

12. Morphologische Karten 

Die morphologischen Karten dienen dazu, komplexe Prozesse systematisch zu analysieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Dabei wird ein Problem in alle seine wesentlichen Merkmale zerlegt und systematisch nach allen seinen Ausprägungen aufgelistet. Anhand dieser lassen sich dann verschiedene Kombinationen oder Prioritäten finden. 

13. Kollektives Notizbuch 

In deinem kollektiven Notizbuch beschreibst du direkt auf der ersten Seite deine Fragestellung oder dein Problem. Dann wird das Notizbuch an einen für jeden im Team gut zugänglichen Ort gelegt. So kann innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne, beispielsweise vier Wochen, jeder seine Ideen zum Thema eintragen. Am Ende werden die Notizen dann gemeinsam besprochen und ein Konzept aus allen Ideen entwickelt. 

14. Was-wäre-wenn-Technik 

Durch hypothetische Fragestellungen zielt die Kreativitätstechnik darauf ab, neue Perspektiven und Ideen zu entwickeln. Die Methode ermutigt dazu, den normalen Denkrahmen zu verlassen und sich vorzustellen, wie sich ein Problem oder eine Situation verändern würde, wenn bestimmte Bedingungen anders wären. 

15. Spazieren gehen 

Auch wenn es im ersten Moment im Vergleich zu den anderen Techniken etwas merkwürdig klingen mag, ist auch spazieren gehen eine gute Methode zur Förderung neuer Ideen. Wissenschaftler fanden heraus, dass verschiedene Botenstoffe für gute Einfälle und kreative Ideen verantwortlich sind, die wiederum stark vom Umfeld abhängig sind. Bei Aktivitäten und Orten, die wir nicht mit Arbeit oder Leistung assoziieren, kommen der Studie zufolge leichter und besser kreative Gedanken. 

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Fazit 

Kreativität schlummert in uns und braucht gelegentlich nur einen Anstoß. Mit diversen Kreativitätstechniken können wir unseren Ideen und Einfällen gut auf die Sprünge helfen. 

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