Wer es als Autor schaffen und ein Buch veröffentlichen möchte, der muss ganz einfach begabt sein. Doch stimmt das wirklich? Tatsächlich steckt hinter dem Schreiben viel mehr, als pures Talent. Wer schon einmal kreatives Schreiben ausprobiert hat, wird dies vielleicht schon gemerkt haben. Denn in Wirklichkeit ist jeder in der Lage, kreative Texte zu schreiben – man muss nur wissen wie.
Kreatives Schreiben – Eine hohe Kunst, die jeder lernen kann
Wer schreiben kann, der kann auch kreatives Schreiben lernen. Dazu muss man weder ein professioneller Schriftsteller sein, noch ein spezielles Studium absolviert haben. Dieser Gedanke ist es auch, der hinter dem Konzept des kreativen Schreibens steht.
Falls du schon einmal überlegt hast, ein eigenes Buch zu schreiben, wirst du aber mit Sicherheit auf so manche Herausforderung gestoßen sein, sei es in Bezug auf die passende Idee, den Schreibstil oder den Schreibprozess selbst. Genau hier soll das kreative Schreiben Abhilfe verschaffen – mit verschiedenen Übungen und Tipps, die jeder ganz einfach ausprobieren kann.
Was ist kreatives Schreiben?
Der Begriff ‘Kreatives Schreiben’ klingt zunächst einmal nicht sonderlich vielsagend. Geht es hier nur um einen besonders kreativen Schreibstil? Oder um besonders ausgefallene, fantasievolle Ideen? Gedichte und Poesie? Tatsächlich geht es hier um all diese Dinge – und gleichzeitig nichts davon.
Das Konzept des kreativen Schreibens wurde insbesondere in den USA unter dem englischen Begriff ‘creative writing’ geprägt. Hier werden selbst an Universitäten spezielle Creative Writing Kurse angeboten, in denen das Konzept gelehrt wird. Hinter diesem steckt vielmehr die Anregung der eigenen Kreativität und das Finden von Ideen, statt die eigentliche Texterstellung. Aus diesem Grund wird die Methode nicht nur von Schriftstellern, sondern auch von anderen Künstlern und Menschen in den unterschiedlichsten Berufen als Übung genutzt.
Beim kreativen Schreiben handelt es sich in erster Linie um spezielle Schreibübungen, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Zum einen sollen sie dabei helfen, das eigene Gehirn zu trainieren und einen freien Gedankenfluss zu erlauben. Gleichzeitig lässt sich durch kreatives Schreiben der eigene Schreibfluss und Schreibstil verbessern und auch die Ideenfindung und die allgemeine Inspiration werden gefördert.
Wie wird kreatives Schreiben genutzt?
Natürlich ist kreatives Schreiben insbesondere bei Autoren, Schriftstellern, Journalisten und anderen Menschen, die beruflich schreiben, weit verbreitet. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der eigene Schreibstil wird verbessert, der Schreibfluss wird gefördert und auch die Ideen fließen dank der verschiedenen Übungen viel leichter.
Tatsächlich muss man aber kein Schriftsteller oder Ähnliches sein, um vom kreativen Schreiben zu profitieren. So machen sich zum Beispiel auch Psychologen und Therapeuten das Konzept zunutze. Dabei dienen die unterschiedlichen Methoden als Schreibtherapie, um Patienten dabei zu helfen, die eigenen Gefühle oder Erfahrungen besser zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig bieten die Übungen auch eine gute Grundlage zur Selbstreflektion und zur Erforschung der eigenen Gedankenwelt.
Kreatives Schreiben – so funktioniert’s
Die verschiedenen Übungen des kreativen Schreibens muss man nicht erst in einem speziellen Kurs oder Studium lernen. Du kannst direkt loslegen, ob von zu Hause aus, während der Zugfahrt zur Arbeit oder an jedem Ort, an dem du problemlos schreiben kannst. Je nach Schreibübung reicht es aus, wenn du einen Laptop vor dir hast. Bei manchen der Übungen ist es aber von Vorteil, einen Zettel und Stift zu nutzen.
Methode 1: Das Freewriting
Wenn du kreatives Schreiben zum ersten Mal ausprobieren möchtest, bietet sich vor allem das sogenannte Freewriting an. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt etwa “freies Schreiben”. Bei dieser Methode ist der Name Programm, denn beim Freewriting geht es hauptsächlich darum, alles aufzuschreiben, was einem durch den Kopf geht, ohne dabei auf Zusammenhänge oder Strukturen zu achten.
Um loszulegen, nimmst du dir entweder einen Zettel und Stift, oder deinen Laptop. Anschließend fängst du einfach an zu schreiben. Dabei muss es sich nicht um vollständige Sätze oder einen sinnvollen Text handeln. Die Regel ist hier lediglich, dass du den Stift nicht absetzt oder die Hände nicht von der Tastatur nimmst. Falls du noch keine Übung im kreativen Schreiben hast, kannst du das Freewriting erstmal für etwa 5 Minuten ausprobieren. Anschließend lässt sich der Zeitrahmen immer weiter verlängern, bis du praktisch ohne Zeitlimit frei schreiben kannst.
Methode 2: Clustering
Während der Schulzeit musstest du bei verschiedenen Projekten sicherlich auch schon mal eine Mind Map erstellen. Vielleicht nutzt du Mind Maps sogar auf der Arbeit, beispielsweise zum Brainstorming, um deine Gedanken und Ideen zu ordnen oder um diese für eine Präsentation leichter verständlich zu machen.
Das Clustering bedient sich einer ähnlichen Methode, folgt dabei aber kaum speziellen Strukturen. So könnte man das Clustering theoretisch auch als eine Art Vorstufe der Mind Map sehen. Um ein Cluster zu erstellen, wählst du zunächst ein Wort oder einen Begriff als Fokus aus. Anschließend schreibst du alles auf, was dir dazu einfällt. Dabei kann es sich um einzelne Worte handeln, aber auch um Sätze oder Satzfragmente. Sobald dir keine weiteren Wörter, Begriffe oder weiteres zu deinem Fokus-Wort mehr einfallen, beginnt der zweite Teil des Clustering. Bei diesem verbindest du das Aufgeschriebene auf eine möglichst sinnvolle Art und Weise. Dabei kannst du zum Beispiel Wörter und Begriffe mit einer ähnlichen Bedeutung miteinander verbinden, oder auch Gedankenketten bilden.
Ziel des Clustering ist es einerseits, Ideen zu finden und Inspiration zu sammeln. Zusätzlich dazu hilft das Clustering dabei, das Potenzial eines Themenbereiches voll und ganz zu erforschen, Schreibbarrieren zu brechen und die eigenen Ideen auf sinnvolle Weise zu kombinieren.
Methode 3: Morgenseiten schreiben
Kreatives Schreiben kann bereits am frühen Morgen beginnen. So ist es zum Beispiel hilfreich, sich das Schreiben von Morgenseiten anzugewöhnen. Diese Methode funktioniert ähnlich wie das Freewriting. So musst du dich für die Morgenseiten einfach nur hinsetzen, mit dem Schreiben anfangen und den Stift nicht ablegen, bis du die Übung abgeschlossen hast. Die Morgenseiten gelten als eine der bekanntesten Journaling-Übungen und können dir dabei helfen, achtsamer und kreativer zu schreiben.
Der größte Unterschied zum Freewriting lässt sich bereits am Namen der Methode erkennen. Bei den Morgenseiten ist es nämlich ausschlaggebend, dass du direkt nach dem Aufstehen mit der Schreibübung beginnst. So manche angehende Autoren werden hier wohl protestieren, immerhin ist das Gehirn am frühen Morgen einfach noch nicht so ganz auf dem höchsten Level. Genau hier liegt aber der Sinn der Morgenseiten: Unser schläfriger Kopf und unsere etwas wirren Gedanken direkt nach dem Aufstehen bieten viel mehr Potenzial für interessante Ideen und Inspiration, als wir zunächst vermuten würden. Gleichzeitig dient die morgendliche Übung auch als Schreibmeditation, die dir dabei helfen kann, mit klarem Kopf in den Tag zu starten und damit auch deine Produktivität und Kreativität zu steigern.
Weitere Methoden und Übungen fürs kreative Schreiben
Das kreative Schreiben erfreut sich mittlerweile bei vielen Menschen und in unterschiedlichen Berufsgruppen großer Beliebtheit. Aus diesem Grund sind mit der Zeit auch immer wieder neue Methoden und Übungen entstanden, die du nutzen kannst, um deine Kreativität, deine Inspiration und deinen Schreibstil zu fördern. Welche Übung für wen die beste ist, ist individuell ganz unterschiedlich. Wenn du dich für kreatives Schreiben interessierst und die Methode für dich nutzen möchtest, solltest du so viele verschiedene Übungen wie möglich ausprobieren, um die passende für dich zu finden.
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