Ein übersäuerter Körper kann auf Dauer zu Problemen führen. Basische Lebensmittel können dir helfen, deinen Säure-Basen-Haushalt auszugleichen und langfristig gesund zu bleiben. Doch wie sieht es mit Haferflocken aus – sind sie basisch oder sauer?
Haferflocken: Basisch oder sauer?
Experten sind sich einig: Ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis im Körper schützt vor Übersäuerung und beugt Beschwerden und Krankheiten vor. Ein Säureüberschuss kann hingegen zu Arthrose, Hauterkrankungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Infekten und vielen weiteren körperlichen Problemen führen.
Basische Lebensmittel helfen, den Säuregehalt auszugleichen und ein gesundes Säure-Basen-Verhältnis aufrechtzuerhalten. Deswegen solltest du säurebildende Lebensmittel in Maßen konsumieren und vorwiegend basische wählen. Doch wie kannst du sie überhaupt voneinander unterscheiden und zu welcher Gruppe gehören Haferflocken?
Basische Lebensmittel werden auch als basenbildend bezeichnet, da sie deinen Körper bei der Basenbildung unterstützen und basische Mineralstoffe liefern. Zu ihnen gehören die meisten Gemüsesorten, wie zum Beispiel Spinat, Karotten, Blumenkohl, frische Erbsen, Tomaten, rote Rüben, weiße Bohnen und viele mehr. Die meisten Obstsorten wirken hingegen schwach bis mittel basisch, da sie oft einen hohen Säuregehalt (Fruchtsäure) enthalten.
Allerdings kommt es nicht immer auf den Säuregehalt eines Lebensmittels an, sondern vielmehr darauf, wie es vom Körper verdaut und verstoffwechselt wird. Zitronen sind zum Beispiel von Natur aus sauer: Sie enthalten verschiedene Fruchtsäuren und Vitamin C (Ascorbinsäure). Im Körper können diese Säuren allerdings schnell angebaut werden, wodurch basisch wirkende Stoffe, wie Kalium und Magnesium, am Ende überwiegen. Deswegen können Zitronen dennoch zu den basischen Lebensmitteln gezählt werden, da sie dem Körper die entsprechenden Mineralstoffe liefern.
Unverarbeitete Haferflocken gehören wiederum zu den guten Säurebildern, da sie sehr nährstoffreich und gesund sind. Sie sind per se zwar kein basisches Lebensmittel, lassen sich aber gut mit basenbildenden Lebensmitteln kombinieren. Gekeimte Haferflocken sind basisch und können in Kombination mit Sonnenblumenkernen, Sesam, Pflanzenmilch und frischem Obst als Basen-Müsli bedenkenlos verzehrt werden, wenn du zum Beispiel eine mehrwöchige Basenkur planst, in der du komplett auf Säurebildner verzichten möchtest.
Grundsätzlich besitzt gekeimtes Getreide eine hohe Wertigkeit, denn durch die Keimung vermehren sich die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß. Sie lassen sich leicht verdauen und enthalten weniger Gesamtfett als ungekeimtes Getreide. Dafür steigen allerdings einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich unter anderem positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Auch die enthaltenen Ballaststoffe und der geringere Kaloriengehalt sprechen für die Keimung von Haferflocken und Co.
Wieso du dich vorwiegend basisch ernähren solltest
Die meisten Ernährungsberater empfehlen eine vorwiegend basische Ernährungsweise, damit der Körper zu seinem natürlichen Säure-Basen-Gleichgewicht zurückfinden bzw. dieses erhalten kann. Komplett auf säurehaltige Lebensmittel musst du aber nicht verzichten.
Experten empfehlen sich nur für ein paar Wochen ausschließlich basisch zu ernähren, zum Beispiel um den Körper zu entschlacken (Basenfasten), den Darm zu reinigen, den Körper zu entgiften oder im Rahmen einer kurzfristigen Basenkur.
Ansonsten solltest du dich basenüberschüssig ernähren, das bedeutet, dass du 70 bis 80 Prozent basische und 20 bis 30 Prozent saure Lebensmittel konsumierst. Auf dem Speiseplan sollten vor allem Gemüse, Obst, Nüsse, (gekeimte) Getreide und Pseudogetreide stehen. Tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Käse zählen zu den starken Säurebildnern und sollten nur in Maßen verzehrt werden.
Naturjoghurt ist nur leicht säurebildend und lässt sich daher in Kombination mit basischem Obst gut in eine basenüberschüssige Ernährung integrieren. Soja enthält hingegen wie Fleisch Purine, die säurebildend wirken. Daher solltest du auch Sojaprodukte wie Tofu nicht allzu häufig verzehren. Informiere dich am besten genau, welche Lebensmittel du bedenkenlos verzehren kannst, und frage einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin.
Durch eine Ernährungsumstellung kannst du einer Übersäuerung langfristig vorbeugen und damit auch chronischen Leiden und Krankheiten, wie zum Beispiel Neurodermitis, Arthrose, Osteoporose, Schlafstörungen, Allergien und Herzrhythmusstörungen. Solltest du hingegen bereits betroffen sein, zum Beispiel von Arthrose, kannst du zumindest deine Beschwerden durch eine entsprechende Ernährungsweise vermindern und verbessern.
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