Ein Buch zu schreiben ist bei Weitem kein Kinderspiel. Im Laufe des Schreibprozesses gibt es jede Menge Aspekte, die sorgfältig berücksichtigt werden müssen, damit dein Buch zum Erfolg wird. Einer dieser Aspekte ist auch die Wahl der richtigen Zeitform. Die Zeitform, in der du dein Buch schreibst, kann einen starken Einfluss darauf haben, wie deine Geschichte von Lesern und Leserinnen wahrgenommen wird.
Damit du als angehender Autor beim Buch schreiben weißt, welche Zeitform für dich die richtige ist, erklären wir dir in diesem Artikel genau, welche Unterschiede es gibt und wie du dich für eine Zeitform entscheiden kannst.
Die richtige Zeitform beim Buch schreiben
Die Wahl der richtigen Zeitform ist ein wichtiger Faktor, der von vielen unerfahrenen Autoren unterschätzt wird. Die Entscheidung, ob du in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft schreibst, kann einen starken Einfluss darauf haben, wie deine Leser deine Geschichte interpretieren, verstehen und erleben. Die Zeitform kann auch dazu beitragen, eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre zu schaffen, die dein Buch und das allgemeine Leseerlebnis bereichert. Darüber hinaus kann die gewählte Zeitform sogar den Verlauf deiner Handlung beeinflussen, zum Beispiel in Bezug darauf, wie sich die Ereignisse in deiner Geschichte entfalten. Aus diesem Grund ist es wichtig, vorab sorgfältig über die am besten geeignete Zeitform für dein persönliches Schreibprojekt nachzudenken.
Präsens oder Vergangenheit?
Im Deutschen stehen dir grundsätzlich zwei Hauptzeitformen zur Auswahl, wenn es um das Schreiben oder Erzählen einer Geschichte geht: Das Präsens, also die Gegenwartsform, und das Präteritum, die Vergangenheitsform. Beide Zeitformen haben ihre speziellen Eigenschaften und können unterschiedliche Atmosphären und Effekte erzeugen.
Ihre Vor- und Nachteile hängen ganz individuell davon ab, welche Art von Geschichte du erzählen möchtest. Das Präsens kann eine unmittelbare, gegenwärtige Wirkung erzeugen, die den Leser so direkt in das Geschehen einbezieht. Das Präteritum ermöglicht es dir hingegen, Ereignisse aus der Vergangenheit mit einer gewissen Distanz zu betrachten und sie damit in einem reflektierten, breiteren Kontext zu präsentieren.
Das Präsens
Das Präsens, auch bekannt als die Gegenwartsform, ist gerade für Erzählungen und Geschichten eine besonders beliebte Zeitform. Durch die Verwendung des Präsens entsteht ein Gefühl von Unmittelbarkeit, als ob sich die Geschichte genau im gegenwärtigen Moment abspielt. Dieses Gefühl hilft den Lesern dabei, sich besser auf die Charaktere und ihre Erfahrungen einzulassen. Außerdem ermöglicht es diese Form der Darstellung den Lesern, eine engere Bindung zu den Charakteren aufzubauen und sich stärker in die Handlung eingebunden zu fühlen. Sie erleben die Geschichte nicht nur passiv, sondern sind aktiv daran beteiligt, wodurch ein intensiveres Leseerlebnis entsteht.
Das Präteritum
Das Präteritum, auch als einfache Vergangenheitsform bekannt, ist eine Zeitform, die unter anderem gerne in Märchen oder anderen Erzählungen verwendet wird, mittlerweile aber auch in anderen Geschichtsformen zum Einsatz kommt. Das Präteritum hat die Fähigkeit, deinem Text eine gewisse Distanz zu verleihen. Diese Distanz kann besonders nützlich sein, wenn du über Ereignisse schreibst, die vor langer Zeit passiert sind. So kannst du durch die Verwendung des Präteritums eine Art Rückblick oder historische Perspektive erzeugen, die den Leser effektiv in die Vergangenheit versetzen.
Entscheidungshilfen bei der Wahl der Zeitform
Als Autor hast du die freie Wahl, denn es gibt keine universelle Regel oder Vorschrift, die bestimmt, welche Zeitform du beim Verfassen eines Buches verwenden solltest. So handelt es sich dabei um eine Entscheidung, die weitgehend von deinem individuellen Schreibstil und der Art der Geschichte abhängt. Einige Autoren bevorzugen die Vergangenheitsform, während andere sich für die Gegenwartsform entscheiden.
Darüber hinaus spielt auch der Inhalt und das Thema deiner Geschichte eine wichtige Rolle bei der Wahl der passenden Zeitform. So kann zum Beispiel eine in der Vergangenheit angesiedelte Handlung natürlich besser in der Vergangenheitsform erzählt werden, während Geschichten mit aktueller Relevanz eher in der Gegenwartsform geschrieben werden.
Auch das Genre, für das du dich entscheidest, kann einen Einfluss auf deine Wahl haben. Während ein historischer Roman vermutlich am besten in der Vergangenheitsform geschrieben sein sollte, ist ein zeitgenössischer Roman in der Gegenwartsform deutlich effektiver und überzeugender.
Berücksichtige den Inhalt deiner Geschichte
Zunächst einmal ist es wichtig, dass du dir genau überlegst, welche Art von Geschichte du erzählen möchtest. Soll es sich um eine romantische Liebesgeschichte, Fantasy, einen spannenden Thriller oder vielleicht eine futuristische Science-Fiction-Geschichte handeln? Die Entscheidung über das Genre kann viele Aspekte deiner Erzählung beeinflussen – so auch die ideale Zeitform.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Zeit, in der deine Geschichte spielt. Handelt es sich um eine zeitgenössische Erzählung, die sich in der heutigen Welt abspielt? Oder um eine historische Geschichte, die in einer vergangenen Ära, wie zum Beispiel dem Mittelalter, angesiedelt ist?
Darüber hinaus solltest du auch überlegen, inwiefern der Leser sich als Teil der Geschichte fühlen soll. Möchtest du deine Leserschaft so in die Geschichte einbeziehen, dass sie das Gefühl haben, direkt am Geschehen beteiligt zu sein? Oder möchtest du lieber eine etwas distanzierte Atmosphäre kreieren, bei der die Leser sich mehr als Beobachter statt als Teilnehmer fühlen? Diese Faktoren bestimmen nicht nur den Stil und Ton deines Werkes, sondern auch, welche Zeitform für deine Geschichte am besten geeignet ist.
Überlege dir dein Publikum
Bevor du eine endgültige Entscheidung triffst, solltest du in jedem Fall dein Zielpublikum berücksichtigen. So haben jüngere Leser beispielsweise häufiger eine Vorliebe für Geschichten, die im Präsens geschrieben sind. Grund dafür ist, dass diese Art der Darstellung ihnen dabei helfen kann, sich besser mit den Charakteren zu identifizieren und in die Handlung und Thematik einzutauchen. Auf diese Weise können sie sich leichter vorstellen, selbst Teil der Geschichte zu sein und mit den Figuren mitfiebern und mitfühlen. Aus diesem Grund solltest du immer das Alter und die Vorlieben deines Publikums berücksichtigen und deine Schreibweise dementsprechend anpassen.
Experimentiere mit verschiedenen Zeitformen
Verschiedene Zeitformen bieten unterschiedliche Leseerlebnisse. Um das volle Potenzial deines Buches ausschöpfen zu können, solltest du also keine Angst davor haben, mit verschiedenen Zeitformen zu experimentieren. So kann es beim Schreiben oft vorteilhaft sein, einen bestimmten Abschnitt oder sogar ein ganzes Kapitel in einer anderen Zeitform zu verfassen – egal ob in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft – denn die Verwendung unterschiedlicher Zeiten kann einen erheblichen Einfluss auf den Fluss und Ton deines Textes haben.
In manchen Fällen kann eine Änderung der Zeitform eine Szene lebendiger oder spannender machen und dem Leser ein tieferes Verständnis für den Plot zu vermitteln. Solltest du bezüglich der Zeitform also noch unschlüssig sein, ist es ratsam, verschiedene Formen auszuprobieren und selbst zu schauen, wie sich die Atmosphäre und das Tempo deines Textes dadurch verändern können.
Letztendlich liegt die Wahl der richtigen Zeitform natürlich ganz bei dir. Immerhin geht es darum herauszufinden, was für dich als Autor und für deine eigene Geschichte am besten funktioniert. Dennoch kann es natürlich nicht schaden, sich als angehender Autor ein paar Tipps von einem echten Profi zu holen. Bei Meet Your Master findest du dafür einen spannenden Kurs von Sebastian Fitzek, in dem dir der Bestsellerautor viele spannende und hilfreiche Tipps rund um das Thema Buch schreiben gibt, mit denen dein eigenes Werk mit Sicherheit zum Erfolg wird.