Lifestyle und Gesundheit

Mentale Stärke trainieren

27.06.2024
Mentale Stärke trainieren

Keine Frage, wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Immer mehr Anforderungen prasseln im beruflichen und privaten Alltag auf uns ein. Es wirkt, als würde sich die Welt schneller drehen als früher. Um diese Herausforderungen gut bewältigen zu können, ist mentale Stärke essenziell und genau die kannst du trainieren!

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Mentale Stärke bedeutet, einen guten Umgang mit Schwierigkeiten und Herausforderungen zu haben 
  • Mentale Stärke macht uns leistungsfähiger und ausgeglichener gegenüber Stress und Druck 
  • Mental stark sein bedeutet aber nicht, keine negativen Emotionen zu haben oder immer perfekt zu funktionieren
  • Mentale Stärke ist kein angeborenes Talent, sondern lässt sich erlernen und trainieren.

Was ist mentale Stärke? 

Als mentale Stärke wird die Fähigkeit bezeichnet, unter Druck oder in schwierigen und stressigen Situationen stark, fokussiert und optimistisch zu bleiben sowie Herausforderungen proaktiv und selbstbewusst anzugehen. 

Zudem gehört zur mentalen Stärke auch die Kompetenz, klare Ziele zu setzen und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. 

Warum ist mentale Stärke so wichtig? 

Der US-amerikanische Autor Charles R. Swindoll hat einmal gesagt, dass das Leben nur zu 10% das ist, was uns passiert und zu 90%, wie wir darauf reagieren. Wir Menschen können ganz viele Prozesse nicht direkt steuern, vieles sogar nur zu einem kleinen Teil beeinflussen. Gekonnt mit Situationen umzugehen, die wir für uns selbst nicht optimal gestalten können, ist Teil einer ausgeprägten mentalen Stärke. 

Mentale Stärke ist wichtig, um auch dann nicht aufzugeben, wenn es unwegsam wird. Um Disziplin lernen zu können und sich nicht durch die Meinung anderer beirren zu lassen. 

Wichtig ist zudem, mentale Stärke von Resilienz und Robustheit zu unterscheiden. Wer resilient ist, hat weniger Schwierigkeiten, mit belastenden Situationen umzugehen und kann diese Herausforderungen gut meistern. Ein robuster Mensch ist unempfindlicher gegenüber (äußeren) negativen Einflüssen. Aus diesen beiden Eigenschaften setzt sich die mentale Stärke zusammen.

Was macht mental starke Menschen aus? 

Menschen mit einer ausgeprägten mentalen Stärke sind keineswegs die Menschen, die vor nichts Angst haben, jedem Problem trotzen oder nie mal verzweifelt sind. Es sind die Menschen, die Kraft und Willensstärke schöpfen und immer wieder aufstehen. Die sich selbst und ihren Fähigkeiten vertrauen und bereit sind, für ihren eigenen Erfolg einzustehen.  

In der Wissenschaft, genauer gesagt nach den beiden Psychologen Keith Earle und Peter Clough, setzen sich die Eigenschaften mental starker Menschen vor allem aus vier Bausteinen (den 4Cs) zusammen: 

  • Control (Kontrolle): Kontrolle bedeutet, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und den Glauben zu behalten, dass man die Situation managen kann.

    Beispiel: Eine Person bleibt ruhig und gelassen, selbst wenn bei der Arbeit unerwartete Probleme auftreten. Sie vertraut auf ihre Fähigkeiten und sich selbst.
     
  • Commitment (Engagement): Engagement beschreibt die Fähigkeit, sich langfristigen Zielen zu widmen und sich trotz Schwierigkeiten nicht beirren zu lassen. Es erfordert Ausdauer und Zielstrebigkeit.

    Beispiel:  Ein Student setzt sich konsequent für das Lernen ein, um das Studium erfolgreich abzuschließen, auch wenn es anstrengend wird und er auf kurzfristige Vergnügungen verzichten muss. Er bleibt fokussiert und arbeitet stetig auf sein Ziel hin.

  • Challenge (Herausforderung): Diese Eigenschaft beschreibt die Fähigkeit, Herausforderungen im Leben als Chance für persönliches Wachstum und Verbesserung  zu sehen. So förderst du eine positive Einstellung gegenüber neuen und schwierigen Aufgaben. 

    Beispiel: Ein Mitarbeiter freut sich auf die Übernahme eines neuen, anspruchsvollen Projektes, weil er darin die Chance sieht, sich beruflich weiterzuentwickeln.

  • Confidence (Selbstvertrauen): Selbstvertrauen bedeutet, einen tiefen Glauben an die eigenen Fähigkeiten und das eigene Selbstwertgefühl zu haben. So kannst du Herausforderungen leichter annehmen und dich in schwierigen Situationen sicher zu fühlen. 

    Beispiel: Eine Person glaubt fest daran, dass sie ihre Präsentation vor einem großen Publikum erfolgreich halten kann. Sie vertraut auf ihre Fähigkeiten, selbst wenn sie nervös ist.

Mentale Stärke trainieren – 7 Tipps

Mentale Stärke ist kein angeborenes Talent, sondern eine Fähigkeit, die im Laufe des Lebens erlernt und trainiert werden kann. Durch gezielte Übungen und Techniken kann man die eigene Resilienz, das Durchhaltevermögen und die emotionale Stabilität stärken.

  1. Setze dir klare Ziele: Definiere für dich selbst klare und vor allem erreichbare Ziele, um langfristig erfolgreich werden zu können und deine Motivation zu steigern. 

    Alltagstipp: Schreibe dir jeden ersten Tag im Monat deine Ziele für die nächsten vier Wochen auf und wie du sie erreichen möchtest. 

  2. Positives Denken: Übe, deine negativen Gedanken durch positive zu ersetzen und dich selbst nicht mit Vorwürfen, sondern mit konstruktiver Kritik zu kritisieren. 

    Alltagstipp: Überlege, was du einer anderen Person oder einem Kind raten würdest, das in deiner Situation steckt. Oft reden wir mit anderen Menschen konstruktiver als mit uns selbst. 

  3. Nimm negative Gefühle an: Jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung, aber die negativen möchten wir gerne so schnell wie möglich loswerden. Lasse die Gefühle zu und höre hin, was sie dir sagen möchten. Wenn du ihnen zugehört hast, kannst du eine Lösung finden. 

    Alltagstipp: Benenne deine Gefühle, denke darüber nach, woher sie kommen und akzeptiere, dass sie für einen Moment oder eine Weile bleiben.

  4. Selbstreflexion: Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Gedanken und Emotionen zu reflektieren und deine Fortschritte zu bewerten.

    Alltagstipp: Plane wöchentlich 15 Minuten ein, um über deine Erfolge und Herausforderungen der vergangenen Woche nachzudenken.

  5. Dankbarkeit: Wir fokussieren uns gerne auf Dinge, die schieflaufen, Fähigkeiten, die wir nicht haben. Auf das Schlechte und auf unsere Schwächen. Das erzeugt schlechte Laune, ein Gefühl der Sinnlosigkeit und Motivationsverlust. Sei stattdessen dankbar für die vielen kleinen und großen positiven Momente im Leben.

    Alltagstipp: Überlege dir jeden Abend einige Minuten lang, wofür du am heutigen Tag dankbar warst. 

  6. Kein Vergleichen mit anderen: Jeder Mensch ist individuell. Wenn du dich mit anderen vergleichst, lenkst du dich von deinen eigenen Fortschritten und Zielen ab und betrachtest dich kritischer als nötig. Auch bei der Nutzung der sozialen Medien solltest du bedenken, dass du selbst von „scheinbar perfekten“ Menschen immer nur einen kleinen Teil der Wahrheit siehst. 

    Alltagstipp: Anstatt dich mit anderen zu vergleichen, richte deinen Fokus darauf, dich mit deinem früheren Selbst zu vergleichen und versuche, deine Fortschritte im Laufe der Zeit wertzuschätzen. 

  7. Lerne, Nein zu sagen: Versuche im Alltag klare Grenzen zu setzen und auch mal Nein zu einer Aufgabe zu sagen, wenn du dich überlastet oder einer Aufgabe nicht gewachsen fühlst. 

    Alltagstipp: Verwende die 24-Stunden-Regel. Wenn du unsicher bist, ob du eine Verpflichtung eingehen sollst, gib dir selbst 24 Stunden Bedenkzeit. So hast du mehr Zeit, abzuwägen. 

Mentale Stärke ist lernbar
Welchen großen Bestandteil die mentale Stärke im Leben eines Profisportlers hat und welche exklusiven Tipps Leichtathletik-Star Malaika Mihambo dafür auf Lager hat, erfährst du im Meet Your Master Kurs. 
Zum Stärke-Kurs

Fazit 

Mentale Stärke ist wichtig, um im Alltag und im Beruf Herausforderungen zu meistern und Leistungen auf den Punkt abrufen zu können. Ebenso trägt die mentale Stärke gemeinsam mit einer gesunden Ernährung und einem ausgewogenen Lebensstil zu mehr körperlicher und psychischer Gesundheit bei. Dabei geht es nicht darum, immun gegen Negatives zu werden, sondern mit dem Negativen umgehen zu lernen. 

Unsere sieben Tipps zum Training der mentalen Stärke findest du hier nochmal als Liste: 

  1. Setze klare Ziele 
  2. Positives Denken
  3. Nimm negative Gefühle an 
  4. Selbstreflexion 
  5. Dankbarkeit 
  6. Kein Vergleichen mit anderen  
  7. Lerne, Nein zu sagen
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